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Erektionsstörung: Dr. Pickl - Androloge aus München zur Definition

Die Definition der erektilen Dysfunktion beinhaltet das Nichterreichen einer Gliedversteifung bzw. dass diese nicht ausreichend aufrechtgehalten werden kann, um einen befriedigenden Geschlechtsverkehr durchzuführen. Von einer erektilen Dysfunktion kann man allerdings erst sprechen, wenn es sich um ein mehrfach auftretendes Ereignis handelt, welches länger als 6 Monate anhält. Hierbei sollte es sich mindestens um die Hälfte der Geschlechtsvorgänge handeln.

Zu beachten ist auch, dass Patienten trotz der Diagnose der erektilen Dysfunktion weiterhin Morgenerektionen haben können und auch die Masturbation zum gewünschten Ziel führt. Bei schwerwiegenden Erektionsstörungen fallen auch die eben erwähnten Erektionsmöglichkeiten weg.

Erektile Dysfunktion: Ursachen von Erektionsstörungen

Die Ursachen können mannigfaltig sein. Die Erektionsstörung kann aber auch im Rahmen einer anderen Grunderkrankung begründet sein. Entsprechend sind alle Gefäßrisikofaktoren auch Risikofaktoren für die erektile Dysfunktion. Wie etwa Rauchen, Übergewicht, Diabetes mellitus oder natürlich auch Bluthochdruck. Die Erektionsstörung kann häufig sogar das erste Symptom einer Gefäßproblematik sein, die danach später zu den klassischen Zivilisationskrankheiten führen kann wie etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Weitere Risikofaktoren sind natürlich auch Operationen im kleinen Beckenbereich, insbesondere radikale Prostataoperationen oder auch Operationen im Dickdarm. Auch Wirbelsäulenpathologien wie zum Beispiel Bandscheibenvorfälle können Einfluss auf die erektile Dysfunktion haben, also sogenannte neurologische Störungen.

Hormonelle Faktoren, vor allem Testosteronmangel, sind klassische Risikofaktoren für das Entstehen einer erektilen Dysfunktion. Auch Nebenwirkungen von Medikamenten wie Betablocker sind nicht selten die Ursache.

Häufig ist die Ursache aber auch funktionell oder psychogen, d.h. dass trotz organischer Gesundheit die Funktion der Erektion gestört ist. Zum Beispiel aufgrund hoher Erwartungshaltung oder Versagensängsten. Dies können persönliche Probleme sein wie Überlastung im Alltag oder auch psychische Belastung wie eine vorübergehende depressive Störung oder ein Burn-Out. Diese Früh-Symptome einer Überlastungsdepression oder des Burn-Outs erkennen die Betroffenen oft nicht selbst. Zu oft sind auch partnerschaftliche Spannungen, die Bewältigung des Alltags in einer jungen Familie oder auch jegliche Veränderung des gewohnten Alltags bis hin zum Kennenlernen einer neuen Partnerin die Ursache für eine Erektionsstörung.

Rauchen und Radfahren als mögliche Ursachen

Selbstverständlich ist Rauchen ein wesentlicher Risikofaktor, weil dies zu Verschlusskrankheiten der Gefäße führt. Insbesondere wenn zudem noch andere Risikofaktoren bestehen. Rauchen ist ursächlich für ganz viele Erkrankungen, was in der Bevölkerung leider eigentlich gar nicht so bekannt ist.

Radfahren ist kein klassischer Risikofaktor für Erektionsstörungen. Es sei denn es wird exzessiv, tagtäglich betrieben. Diesem kann man aber leicht vorbeugen, indem man einen Sattel verwendet, bei dem das Sitzen auf dem unempfindlichen Sitzbein möglich ist und der Damm dadurch entlastet wird.

Methoden zur Diagnosestellung der Erektionsstörung bzw. Erektilen Dysfunktion

Zunächst ist natürlich eine genaue Anamnese und Befragung des Betroffenen wichtig, also die Beschreibung der entsprechenden Symptome einer Erektionsstörung. Wann tritt sie auf und ist die Störung auch glaubhaft, ist sie durchgängig?

Liegt eine organisch bedingte Störung vor, so sind nahezu immer entsprechende Risikofaktoren vorhanden (das kann man bei der Untersuchung erkennen). Es können andere urologische, andrologische Erkrankungen die Ursache sein und daher ist die körperliche Untersuchung, eine Sonografie des Genitales (des Penis) auch mit Messungen der arteriellen Perfusion, sogenannte Penisarterien Duplex absolut notwendig, da der Vorgang der Erektion einen guten Blutzustrom erfordert.

Fehlfunktionen der Schilddrüse oder auch andere hormonelle Faktoren wie etwa ein Mangel des männlichen Sexualhormons, das Testosteron, lassen sich mit einer einfachen Blutuntersuchung erkennen. Ist dieser eingeschränkt so ist dies das ursächliche Defizit der Gliedsteife.

Nicht selten sind die Ursachen aber auch in persönlichen Problemen wie Überlastung im Alltag oder psychische Belastungen wie einer depressiven Störung zu finden. Natürlich muss auch dies in einem Gespräch hinterfragt werden. Dazu braucht man Zeit, weil die Männer den Zusammenhang meist nicht erkennen können.

Behandlungsmöglichkeiten bei Erektionsstörungen

Treten Erektionsstörungen bei jungen Männern auf, ist in vielen Fällen eine Sexual-Beratung eine erfolgversprechende Lösung. Hierbei wird den Männern der sich selbst auferlegte Druck genommen, beim Sex "immer seinen Mann stehen zu müssen". Eine wichtige Funktion nimmt dabei auch die Partnerin ein. Viele Männer haben Schwierigkeiten bzw. Hemmungen mit der Partnerin darüber zu sprechen und sich ihr gegenüber zu öffnen. Sexualität ist eine Körpersprache, Körpersprache ist eine Art der Kommunikation. Dieser Sachverhalt kann im Zuge einer sexuellen Beratung den betroffenen Männern nähergebracht und erläutert werden. Die Notwendigkeit einer klassischen Sexual-Therapie besteht oftmals nicht. In der Regel reicht eine Beratung von 3-5 Terminen aus, um die Männer diesbezüglich zu beraten. Voraussetzung ist, dass sich die Betroffenen auf eine Beratung einlassen. Hierbei findet mit dem Mann eine genaue Klärung der Ursache statt und es werden auf ihn abgestimmte Verhaltenswege  entwickelt. Sind organische Störungen ausgeschlossen, kann dann in etwa bei 80-90 % der Fälle die Erektionsstörung behoben werden.

Liegen beim Mann leichte Erektionsstörungen vor, können diese durch die Einnahme pflanzlicher Medikamente verbessert werden. Aber auch die sogenannten PDE-5-Hemmer, wie u.a. Viagra erzeugen eine verbesserte Erektion.

Helfen die genannten Präparate nicht und die Ursache hat einen organischen Ursprung, können Spritzen oder auch andere medizinische Hilfsmittel zur Erektionserzeugung benutzt werden.

Kostenerstattung der Behandlung teilweise möglich

Die privaten Kassen übernehmen die Kosten einer entsprechenden Diagnostik und Behandlung voll. Aber jegliche Medikamente zur Verbesserung der Erektion müssen die Privatversicherten genauso bezahlen wie die gesetzlich Versicherten. Bei den gesetzlichen Kassen werden die Kosten einer intensiveren Therapie nur zum Teil ersetzt. Auch langwierige Gespräche, speziellere Untersuchungen, auch Paar-Gespräche werden nicht erstattet. Die Erstattung erfolgt dann direkt vom Patienten.

Der richtige Zeitpunkt für einen Arztbesuch

Treten die Störungen erstmalig oder in geringerer Frequenz auf, dann besteht sicherlich noch kein Anlass zur Besorgnis. Urologen raten oft den Männern, sich mit der Partnerin auszutauschen oder die derzeitigen privaten oder beruflichen Lebensgewohnheiten zu reflektieren. Bestehen allerdings Risikofaktoren wie Diabetes oder zum Beispiel eine arterielle Verschlusskrankheit, dann sollte doch ein in dieser Thematik erfahrener Androloge aufgesucht werden.

Die Arztwahl bei einer Erektilen Dysfunktion

Seit mehreren Jahren gibt es die Zusatzbezeichnung Andrologie. Dies sind meist Urologen, welche sich im speziellen Teilbereich der Männermedizin, also der Fortpflanzung, hormonelle Störungen und auch insbesondere Störung der Sexualität und Erektion fortgebildet haben. Dies beinhaltet neben der ganz speziellen Diagnostik auch die nicht seltene, komplexe Erörterung einer sexuellen Störung und natürlich auch eine individuelle Therapie. Die Therapie sollte auf die Bedürfnisse des betreffenden Mannes natürlich abgestimmt sein. Liegt eine entsprechende Ausbildung vor, so kann dies Elemente einer Verhaltenstherapie durchaus beinhalten. Manchmal auch unter Einbeziehung der Partnerin.

Medikamente und Erfolgschancen bei der Behandlung von Erektionsstörungen

Diese Medikamente wie Viagra und all die anderen Nachfolgepräparate können zunächst natürlich nur die Symptome lösen, nicht aber die Ursache. Liegt kein wirklich organisches Problem vor, was erst nach speziellen Untersuchungen geklärt werden kann (deshalb ist die Untersuchung so wichtig), ist es sicherlich nicht sinnvoll, bei jeder Art der sexuellen Betätigung über Jahre hinaus eine Tablette einzunehmen. Das hat auch finanzielle Folgen. Darüber hinaus hat jedes Medikament natürlich Nebenwirkungen und es ist auch eine Frage der Kosten. Die physiologischen Abläufe der Sexualität sind komplex und können auf vielen Ebenen gestört sein. Und gerade dies sollte erörtert werden, wo die Ursache liegt. Therapie begleitend kann man Medikamente wie Viagra etc. einsetzen.